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HWK des Saarlandes | September 2025
Fachseminar Ladungssicherung
Diese Veranstaltung vermittelt die Sachkunde, um als zur Prüfung befähigte Person nach BetrSichV 2 (6) und dem ArbSchG 7 bestellt werden zu können.
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September 2025
Wirtschaftliche Herausforderungen bremsen Gründungen: Warum 2024 nur 161.000 neue Firmen gegründet wurden und welche Branchen besonders betroffen sind.
Die Zahl der Unternehmensgründungen sinkt dramatisch. Nach Berechnungen des ZEW in Mannheim und der Creditreform Wirtschaftsforschung wurden 2024 nur noch rund 161.000 neue Firmen in Deutschland gegründet.
Zwischen 2015 und 2021 lag der Durchschnitt noch bei rund 168.000 Gründungen jährlich, in den ersten 2000er-Jahren bei über 200.000. Auch das Baugewerbe ist stark betroffen.
"Wirtschaftskrise und Bürokratie bremsen das Gründungsgeschehen massiv", so Creditreform-Sprecher Patrik-Ludwig Hantzsch. Hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und wachsende Bürokratie würden potenzielle Gründer abhalten. "Auch geopolitische Unsicherheiten dämpften zuletzt die Gründungsbereitschaft", sagt Hantzsch.
Besonders betroffen ist laut der Studie das Verarbeitende Gewerbe. 2024 gab es rund 5.000 Unternehmensgründungen. Das sind 38 Prozent weniger als 2016, als es noch gut 8.000 waren. Auch im forschungsintensiven Teil der Industrie brach die Zahl der Neugründungen im Vergleich zu 2023 stark ein (20,8 Prozent weniger). Im Baugewerbe sank 2024 die Zahl der Neugründungen um 12,7 Prozent auf nur noch rund 14.700, etwa 5.500 weniger als 2019. Hauptursachen seien hier gestiegene Rohstoff- und Energiekosten, höhere Zinsen und die anhaltende Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung.
Auch die Zahl der Start-ups geht wieder zurück, nachdem sie in den Jahren zuvor stark gewachsen war - in der Softwarebranche aktuell um 20 Prozent. "Digitale Technologien gewinnen zwar an Bedeutung, doch auch sie sind nicht immun gegen die schwache Konjunktur", erklärt ZEW-Wirtschaftsforscherin Dr. Sandra Gottschalk.
Um die Gründungstätigkeit wiederzubeleben, fordern ZEW und Creditreform eine gezielte Förderung innovativer Unternehmen. "Breite Förderung nach dem Gießkannenprinzip ist wenig zielführend. Sinnvoller seien steuerliche Anreize für Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Konzentration auf Gründungen mit echtem Innovations- und Wachstumspotenzial", so Hantzsch.
Quellen: Creditreform; ZEW
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