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HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Mit der überarbeiteten Richtlinie werden Nullemissionsgebäude zum Standard bei neuen Gebäuden. (Foto: © Thierry Vialard/123RF.com)
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Januar 2024
Die Trilogverhandlungen zur europäischen Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie sind beendet. Der durchschnittliche Energieverbrauch von Wohngebäuden soll sinken. Eine Sanierungspflicht soll es aber nicht geben. Das Handwerk begrüßt das.
Die Europäische Kommission, das Europaparlament und der Rat der Europäischen Union haben sich bei den Trilogverhandlungen auf einen Kompromiss zu den neuen Regeln zur Energieeffizienz von Gebäuden geeinigt. Das Ziel ist, den durchschnittlichen Primärenergieverbrauch von Wohngebäuden bis 2030 um 16 Prozent und bis 2035 um 20 bis 22 Prozent zu senken. Aktuell entfallen in der EU rund 40 Prozent des Energieverbrauchs auf den Gebäudesektor.
Für Heizkessel, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, darf es ab Anfang Januar 2025 keine Subventionen mehr geben. Die Mitgliedstaaten müssen Maßnahmen für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bei der Wärme- und Kälteversorgung ergreifen. Bis 2040 sollen keine Heizkessel mehr mit fossilen Brennstoffen laufen. Außerdem enthalten die neuen Bestimmungen Regeln zur Vorverkabelung, zu Ladepunkten für Elektrofahrzeuge und zu Fahrradparkplätzen.
Mit der überarbeiteten Richtlinie werden Nullemissionsgebäude zum Standard bei neuen Gebäuden. Öffentliche Gebäude müssen ab Anfang 2028 diesem Standard genügen und ab dem 1. Januar 2030 auch alle anderen Neubauten. Zusätzlich müssen die Mitgliedstaaten dafür sorgen, dass neue Gebäude sich für die Installation von Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen auf dem Dach eignen. Auf bestehenden öffentlichen Gebäuden und Nichtwohngebäuden müssen ab 2027 schrittweise Solaranlagen installiert werden. Die Bestimmungen treten je nach Gebäudetyp und -größe zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Kraft.
"Es ist gut, dass mit dem erzielten Kompromiss die verpflichtende Sanierung einzelner Gebäude zum Erreichen besserer Energieeffizienzklassen vom Tisch ist und Mitgliedstaaten und Eigentümern mehr Flexibilität eingeräumt wird, als es EU-Kommission und Parlament in ihren Positionen ursprünglich vorgesehen hatten", kommentiert Holger Schwannecke die Ergebnisse der Trilogverhandlungen. Den Mitgliedstaaten werde mehr Spielraum gegeben, selbst zu entscheiden, wie sie ihre Energieeinsparziele im Gebäudesektor erreichen, so der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).
Neben der Sanierungsmaßnahme am einzelnen Gebäude sollen auch andere Werkzeuge zu den Einsparzielen beitragen können. Schwannecke: "So können die Auswirkungen für den einzelnen Eigentümer oder Mieter milder ausfallen. Bei noch strengeren Vorgaben wäre zu befürchten gewesen, dass die hohen Kosten und langen Amortisationsfristen viele Eigentümer abgeschreckt oder auch hart getroffen hätten. Das nun beschlossene Mehr an Flexibilität ist daher ein guter Weg, um die ambitionierten Klimaziele der EU zu erreichen. Der zugestandene größere Spielraum auf nationaler Ebene muss jetzt richtig genutzt werden."
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