Foto: © kebox/123RF.com
HWK des Saarlandes | Oktober 2024
htw saar lädt ein zum Technologietag
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes lädt alle Interessierten am 24. Oktober herzlich zum Technologietag "Additive Fertigung" ein.
Ein VW T6 als Dreiachser und Hybrid: Allradspezialist Terranger macht es möglich. (Foto: © Terranger)
Vorlesen:
November 2019
Zwei 48-V-DC-Motoren und eine dritte Achse – Allradspezialist Terranger hat so den T6 in einen echten und praktischen Hingucker verwandelt.
Die Firma Terranger aus Neidenstein im Rhein-Neckar-Kreis hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Fahrzeugkomponenten für Allradfahrzeuge wie den Volkswagen Transporter T5 und T6 spezialisiert. Jetzt überrascht das Unternehmen mit einem Volkswagen T6, der mit Hybrid- und 6x6-Antrieb ausgerüstet wurde.
Alle Produkte von Terranger sind für den Einsatz im Handwerk, der Industrie oder auf Baustellen ausgelegt. Potenzielle Kunden sind beispielsweise Feuerwehren, das THW, Bergwachten, Rettungsdienste, der Grenzschutz oder forst- und landwirtschaftliche Betriebe. Aber auch Camper und Abenteurer, die auf Expeditions- und Fernreisen gehen, hat das Unternehmen im Auge.
Das gilt auch für die dreiachsige Neuentwicklung von Terranger. Sie kann als geländegängige Basis für den Aufbau von Pritschen, Kipperaufbauten, Rücke- oder Forstfahrzeugen, aber auch für Wohnkabinen zum Einsatz kommen. Das maximale zulässige Gesamtgewicht des 6x6-getriebenen VW T6 liegt bei bis zu 4.600 Kilogramm.
Als Einzelkabiner mit kurzem Radstand (Radstand von erster zu zweiter Achse 3.000 mm) und mit verkürztem Überhang hinten liegt die Gesamtlänge des Fahrzeugs bei ca. 5.650 mm. Dabei ist der Rahmen hinter der Einzelkabine ca. 3.180 mm lang. In der Version als Einzel- oder Doppelkabiner mit langem Radstand (Radstand von erster zu zweiter Achse 3.400 mm) mit Standardüberhang hinten ist der Dreiachser ca. 6.350 mm lang. Hinter der Einzelkabine ist der Rahmen ca. 3.880 mm lang, hinter der Doppelkabine liegt die Länge des Rahmens bei ca. 3.110 mm.
Je nach Kundenwunsch gibt es das Fahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3.500 oder 4.600 Kilogramm. Der Aufbau ist gleich, dadurch hat der Dreieinhalb-Tonner reichlich Reserven für die mechanische Belastbarkeit. Je nach Ausstattung liegt das Leergewicht eines T6x6 mit Einzelkabine und kurzem Radstand bei etwa zwei Tonnen. Mit einem Kipperaufbau wiegt der Terranger T6x6 in seiner kürzesten Variante etwa 2.600 Kilogramm. Damit verbleiben, bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 4.600 kg, rund zwei Tonnen Zuladung. Die Kipperpritsche ist 3.300 mm lang und 1.800 mm breit.
Auf ein dreiachsiges Fahrgestell von Terranger passt in der kürzesten Version eine 3.300 mm lange und zwei Meter breite Wohnkabine. Ausgebaut wiegt sie, je nach verbauter Technik, etwa 800 bis 1.400 Kilogramm. Damit wäre bei einem Leergewicht des Fahrgestells von 2.000 kg ein zulässiges Gesamtgewicht von 3.500 kg, das auch mit dem Führerschein bis 3,5 Tonnen gefahren werden darf, ausreichend. Mehr Zuladung bietet natürlich – egal ob im privaten oder im gewerblichen Einsatz – der 4,6 Tonner.
Der eigentliche Knüller des T6x6 ist allerdings seine dritte Achse. Die erste und die zweite Achse werden durch den Dieselmotor und (optional) den originalen 4Motion-Allrad von Volkswagen angetrieben. Der Antriebsmotor kann dabei sowohl an das 6-Gang-Schaltgetriebe wie auch an das automatisierte Doppelkupplungsgetriebe (DSG) gekoppelt werden. Ebenfalls optional, also gegen Aufpreis, wird die dritte Achse.
Zwei 48-V-DC-Motoren, die 44 kW leisten, übernehmen den Vortrieb der dritten Achse. Interessant dabei für den gewerblichen Einsatz: Die 48-Volt-Technik ist auch für weitere elektrische Verbraucher nutzbar. Durch den Unterflur-Einbau der kompletten Technik gibt es weder im Innenraum noch auf der Ladefläche einen Platzverlust.
Gespeichert wird die elektrische Energie für die E-Achse in einer Batterie. Sie wird im Fahrbetrieb durch Rekuperation, etwa beim Bremsen oder im Schubbetrieb, geladen. Terranger verspricht durch den Einsatz der E-Achse eine höhere Reichweite sowie geringeren Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß. Maximale Traktion im Offroad-Fahrmodus wird erreicht, wenn sich durch Schlupf an der Vorderachse die original Allradkupplung von Volkswagen für die zweite Achse schließt. Dann sind beide Achsen starr gekoppelt. Die Allradkupplung wirkt wie eine Längssperre zwischen erster und zweiter Achse.
Beim Betätigen der originalen mechanischen Hinterachs-Differenzialsperre von Volkswagen werden beide Räder der zweiten Achse synchron angetrieben. Gleichzeitig werden die beiden Räder der dritten Achse synchron zur zweiten Achse elektrisch zugeschaltet. So drehen alle vier Räder der zweiten und dritten Achse – zusätzlich zur angetriebenen ersten Achse – synchron.
Als weitere Optionen bietet Terranger eine erhöhte Bodenfreiheit durch verstärkte Stahlfedern oder Luftfahrwerk an, ebenso wie Offroad-Bereifung auf verstärkten Stahlfelgen, eine kurze Getriebeübersetzung (nur beim manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe) oder eine Erhöhung der Wattiefe von 30 auf bis zu 90 cm.
Kommentar schreiben