Mit dem neuen NX präsentiert Lexus seinen ersten Plug-in-Hybriden.

Mit dem neuen NX präsentiert Lexus seinen ersten Plug-in-Hybriden. (Foto: © Lexus)

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Lexus NX 450h+: Hohe Reichweite dank Stecker

Der neue Lexus NX kommt erstmals auch als Plug-in-Hybrid und kann externen Strom nachladen. Wir haben das japanische Nobel-SUV ausprobiert.

Sieben Jahre haben sich die Japaner für ihren Nachfolger Zeit gelassen. Nun erneuert Lexus endlich den NX. Die zweite Generation des Mittelklasse-SUV tritt selbstverständlich wieder als Hybrid an und kommt neuerdings auch als Plug-in-Hybrid NX 450h+ in den Handel. Für die edle Toyota-Tochter Lexus ist es der erste Hybrid mit einem Steckeranschluss.

Umweltförderung durch die BAFA

Der japanische Plug-in-Hybrid wird weiterhin gefördert. Foto: © LexusDer japanische Plug-in-Hybrid wird weiterhin gefördert. Foto: © Lexus

Dank der Möglichkeit externen Strom nachzutanken, stromert der NX 450h+ rein elektrisch bis zu 76 Kilometer weit. Mit der hohen Reichweite dürfte der Japaner auch im nächsten Jahr noch in den Genuss der Umweltprämie kommen.

Schließlich plant das Bundeswirtschaftsministerium in Verbindung mit der BAFA eine Verschärfung ihrer Richtlinien. Ab dem 1. Oktober 2022 sollen Plug-in-Hybride nur noch gefördert werden, wenn sie mindestens 60 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können. So lautet die aktuelle Planung, unter die der Plug-in-Hybride von Lexus fällt.

Optischer Dynamiker

Optisch gibt der Lexus NX mit seinen scharf gezeichneten Linien und Sicken den Dynamiker. Als ein markantes Lexus-Erkennungszeichen trägt auch der Neue den riesigen Sechseck-Kühlergrill an seiner Frontpartie, der von schlanken Bi-LED-Scheinwerfern flankiert wird. In den höheren Ausstattungsstufen bestehen die Lichtelemente aus elf LED-Einheiten, darüber hinaus leuchtet ein adaptives Fernlicht die Umgebung besser aus.

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Einen dynamischen Eindruck hinterlässt der NX auch hinten. Jedoch wurde das Heck im Gegensatz zur überwiegend kantigen Formensprache glattflächig und rund gestaltet. Die neuen Rückleuchten sind zu einem durchgängigen LED-Band zusammengefasst. Und anstelle des sonst üblichen Markenlogos trägt der NX unter seinen Rücklichtern selbstbewusst den Lexus-Schriftzug in ausgeschriebenen Lettern. Stolz verkünden die Japaner, dass sie insgesamt 95 Prozent aller Bauteile für den NX erneuert haben. Außerdem steht er auf der modularen GA-K-Plattform. Es ist die gleiche Architektur, auf dem auch der Toyota-Bruder RAV4 aufbaut. Daher hat der 4,66 Meter lange NX bei den Abmessungen nur minimal zugelegt. Am höchsten ist der Zuwachs beim Radstand, der mit 2,69 Metern um drei Zentimeter gewachsen ist. Das verschafft vor allem den hinteren Passagieren etwas mehr Platz.

Nobles Ambiente und ein komplett neues Multimedia

Das neue Inftainment gefällt mit einfacher Handhabung Foto: © LexusDas neue Inftainment gefällt mit einfacher Handhabung Foto: © Lexus

Reichlich Feinschliff gab dafür im Innern. Insbesondere das neu gestaltete Cockpit ist ein gewaltiger Fortschritt. Kein Vergleich mehr zu seinem Vorgänger, der neue NX präsentiert sich hochmodern und übersichtlich. Der Fahrer blickt auf hochauflösende Digitalinstrumente sowie ein Head-up-Display. Rechts daneben breitet sich ein bis zu 14 Zoll großes Multimediasystem vor ihm aus. Lobenswert: Während beim Vorgänger noch umständlich mit einem Touchpad durch die Menüs hantiert werden musste, hat ihn Lexus gegen einen intuitiv bedienbaren Touchscreen ausgetauscht. Der Bildschirm kann ebenso über die Sensortasten vom Lenkrad, oder noch bequemer per Sprachsteuerung bedient werden.

Da die Japaner ohnehin mit Aufräumen beschäftigt waren, reduzierten sie auch gleich die Anzahl der Schalter von ursprünglich hohen 78 auf 45. Daher müssen selbst Neuankömmlinge im Lexus nicht lange suchen. Auch die Knöpfe für den Ausstieg sind rasch gefunden. Schließlich öffnen sich die Türen von innen neuerdings über elektromechanische Taster statt der üblichen Griffe. Das Ambiente ist nach wie vor sehr gediegen. Feines Leder, hochwertige Materialien sowie eine sorgfältige Verarbeitung machen aus dem Lexus einen Wohlfühltempel. Auch das Raumangebot passt. Der Fahrer und Beifahrer sitzen auf bequemen Sitzen und in der zweiten Reihe ist die Bewegungsfreiheit ebenfalls in Ordnung. Zwar fällt das Kofferraumvolumen mit 545 bis 1436 Liter im Vergleich zum Vorgänger etwas kleiner aus, doch ist es den meisten Transportaufgaben gewachsen. Beim alten Modell waren es noch 555 bis 1600 Liter.

Stolze 309 PS leistet der Plug-in-Hybrid

Das japanische Nobel-SUV geizt nicht mit der Leistung. Foto: © LexusDas japanische Nobel-SUV geizt nicht mit der Leistung. Foto: © Lexus

Zwei Hybride stehen für den Lexus NX im Angebot – einmal mit und einmal ohne Stecker. Die Hybrid-Version NX 350h hat eine Systemleistung von 244 PS (179 kW), beim serienmäßig mit Allrad-ausgerüsteten NX 450h+ liegt sie dagegen bei satten 309 PS (227 kW). Neben dem 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner verfügt das neue Plug-in-Topmodell über einen 136 kW starken Elektromotor vorne, sowie einen weiteren E-Motor mit 40 kW an der Hinterachse. Ebenfalls im Heck untergebracht ist die Lithium-Ionen-Batterie, die mit einer hohen Kapazität von 18,1 kWh mehr Strom bunkert als bei seinen Wettbewerbern.

Unser NX 450h+ kommt frisch von der Ladesäule, daher fahren wir mit vollgefülltem Speicherdepot und natürlich rein elektrisch los. Es dauert eine Weile bis sich der Verbrenner hinzuschaltet, dann beginnt das gewohnte Wechselspiel. Im Vergleich zum alten NX benimmt sich der Nachfolger spürbar agiler. Lexus hat neben dem Fahrwerk auch die Lenkung neu abgestimmt und das bemerkt man sofort. Zudem hat der Plug-in-Hybrid jede Menge Kraft. Wenn alle drei Motoren boosten, beschleunigt der NX 450h+ in druckvollen 6,3 Sekunden von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist allerdings auf 200 km/h elektronisch begrenzt.

Bei ruhiger Fahrweise nur 3,2 Liter Verbrauch

Der Plug-in-Hybrid verfehlte zwar die Werksangabe, dennoch war eir mit nur 3,2 Litern genügsam Foto: © LexusDer Plug-in-Hybrid verfehlte zwar die Werksangabe, dennoch war eir mit nur 3,2 Litern genügsam Foto: © Lexus

Dennoch bereitet die spontane Leistungsentfaltung viel Spaß, auch wenn der Benziner – trotz guter Geräuschdämmung – bei voller Beschleunigung so manches Mal lauthals aufheult. Selbstverständlich kann bei so einer flotten Gangart der niedrige Normverbrauch von nur 1,1 Litern nie eingehalten werden. Auch wenn der Lexus mit bis zu 135 km/h elektrisch stromern kann. Daher geht es gemächlich weiter, während sich der Bordcomputer anschließend bei 3,2 Litern einpendelt.

Die Stärken des Lexus NX 450h+ liegen ohnehin mehr in der Stadt und auf der Landstraße, weil der Plug-in-Hybrid dann wesentlich häufiger rekuperieren kann. Insbesondere in der City, wo die elektrische Reichweite im Idealfall von 76 auf bis zu 98 Kilometer ansteigen kann. Sind die Akkus erschöpft, lädt der NX 450h+ mit seinem serienmäßigen 6,6-kW-Bordlader die Akkus in recht flotten 2,5 Stunden wieder auf. Preislich startet der der Lexus NX 350h bei 38.403 Euro (alle Preise netto). Wesentlich tiefer muss dagegen für den gefahrenen Plug-in-Hybriden in die Tasche gegriffen werden. Der NX 450h+ beginnt dagegen erst bei recht hohen 50.670 Euro.

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Text: / handwerksblatt.de

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