32 Prozent oder rund 13,5 Millionen Haushalte sind immer noch von Einbußen beim Haushaltsnettoeinkommen betroffen.

32 Prozent oder rund 13,5 Millionen Haushalte sind immer noch von Einbußen beim Haushaltsnettoeinkommen betroffen. (Foto: © Creditreform)

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Immer weniger Haushalte sind verschuldet

Betriebsführung

Die Zahl der überschuldeten Verbraucher erreicht 2021 einen Tiefststand, es sind so wenige wie zuletzt 2004, meldet Creditreform. Eine Entwarnung gibt es trotzdem nicht, denn Corona hat das Bild verzerrt.

Die Zahl überschuldeter Privatpersonen in Deutschland hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 700.000 Fälle oder um zehn Prozent auf 6,16 Millionen verringert. Rund drei Millionen Haushalte gelten damit als überschuldet und nachhaltig zahlungsgestört.

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Die Überschuldungsquote, also der Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen in Deutschland, sinkt demnach um mehr als einen Prozentpunkt auf 8,86 Prozent. Sie ist damit erstmals unter die Neun-Prozent Marke gefallen, berichtet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform, die heute (10.11.) ihren SchuldnerAtlas Deutschland 2021 vorgestellt hat.  

Das sei dennoch kein Grund zum Jubeln: "Die stabile Situation der Verbraucher ist eng mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung verbunden und gerät angesichts der negativen Megatrends zunehmend ins Wanken", heißt es bei Creditreform. 

Die andauernden staatlichen Hilfsmaßnahmen, insbesondere das Kurzarbeitergeld und die Überbrückungshilfen, hätten die Unternehmen und damit auch Arbeitsplätze und Verbraucher massiv gestützt.

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Verbraucher haben nur zurückhaltend konsumiert

"Die derzeit noch stabile Situation der Verbraucher ist eng mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung verbunden", sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform.

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Die Folgen der Corona-Pandemie würden zeitverzögert und mit Langzeitwirkung auftreten. "Megatrends wie gestörte Lieferketten, steigende Energiepreise und anhaltende Inflation wirken erst auf die Wirtschaft und dann auf die Geldbeutel der Verbraucher", so Hantzsch.

Angesichts der unklaren Lage hätten außerdem viele Verbraucher mit Ausgabenvorsicht und Konsumzurückhaltung reagiert und dadurch mehr als 200 Milliarden Euro zusätzlich seit Anfang 2020 angespart.

Gemischte Aussichten

"Die aktuellen Zahlen zeigen uns einen positiven Gesamttrend auf fast allen Ebenen", sagt Stephan Vila, Geschäftsführer von Creditreform Boniversum und microm. "Überschuldungsquoten und Überschuldungsfälle sinken bei Männern und Frauen sowie in fast allen Altersgruppen", so  Vila weiter.

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Eine Entwarnung sei dieser Befund allerdings nicht: "Zwar sinkt die direkte Betroffenheit von Unternehmen und Verbrauchern durch die Corona-Verordnung weiter", so der Experte, "derzeit sind aber immer noch 32 Prozent oder rund 13,5 Millionen Haushalte von Einbußen beim Haushaltsnettoeinkommen betroffen."

Außerdem habe der sogenannte "finanzielle Stress" der Verbraucher wieder zugenommen und sei auf dem höchsten Wert seit Mai 2020. Außerdem bleibe Altersarmut nach wie vor ein Thema, der Anteil der überschuldeten Menschen im Alter zwischen 60 und 69 Jahren nimmt zu. In allen anderen Altersgruppen nahm die Überschuldungsquote 2021 ab. 

Quelle: Creditreform

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Text: / handwerksblatt.de

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