Mit Innovationen kann der eigene Umsatz gesteigert werden.

Mit Innovationen kann der eigene Umsatz gesteigert werden. (Foto: © lev dolgachov/123RF.com)

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"Innovationsbereitschaft ist überlebenswichtig"

Für die Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH gehören Innovationen zum betrieblichen Alltag. Mit einer Erfindung konnte sie den Innovationspreis Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen gewinnen.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Dieses Sprichwort klingt zwar etwas flapsig, aber es bringt auf den Punkt, dass auch Unternehmen angesichts aktueller Entwicklungen im Mut zur Veränderung haben sollten, um sich wandelnden Anforderungen gerecht werden zu können und vielleicht sogar seiner Zeit voraus zu sein. Schließlich steht die eigene Zukunftsfähigkeit auf dem Spiel. Ein Zauberwort dafür lautet Innovation. Innovation kann vieles bedeuten: Optimierung eigener Arbeitsprozesse, Einführung technologischer Neuerungen, Entwicklung neuer oder verbesserter Produkte und Dienstleistungen oder neue Organisationsmethoden.

Jens Prager Foto: © Thomas F. Starke / HWK OWLJens Prager Foto: © Thomas F. Starke / HWK OWL

"Digitale Vorreiter aus dem Handwerk schaffen immer wieder auch Grundlagen für die Umsetzung des tiefgreifenden strukturellen Wandels der gesamtwirtschaftlichen Produktion, die sich derzeit auf allen Ebenen vollzieht. Die Organisationen des Handwerks begleiten ihre Mitgliedsbetriebe durch kompetente Beratung dabei, auf genau diesen Grundlagen neue innovative Wege zu beschreiten", sagt Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld.

Innovation gehört zum Alltag

Franz-Barthold Gockel Foto: © Firma RotteFranz-Barthold Gockel Foto: © Firma Rotte

Auch für Dr. Franz-Barthold Gockel spielen Innovationen eine große Rolle. "Eine erhöhte Innovationbereitschaft halte ich fast schon für überlebensnotwendig", betont er. Für den Geschäftsführer der Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH in Salzkotten gehört Innovation zum betrieblichen Alltag. Der 1994 gegründete Betrieb beschäftigt über 80 Mitarbeiter mit einem Jahresumsatz von knapp zehn Millionen Euro. "Wir arbeiten unter anderem in den Geschäftsfeldern Automobil-, Solar- und Kautschukindustrie, Holztechnik und technische Laminate. Unsere große Stärke sind vollautomatisierte Produktionsanlagen und Entwicklungen im Bereich Robotik", heißt es auf der Website des Unternehmens.

"Unsere Kunden bestellen bei uns Maschinen und Anlagen zur Produktion ihrer Produkte", erklärt Gockel. "Das heißt, wenn beispielsweise die Firma Miele Montagebänder, sprich Förder-, Handhabungs- oder Montagetechniken braucht, um ihre Waschmaschinen zu montieren, dann ist sie bei uns richtig aufgehoben." Für die Rotte GmbH führt also jeder Auftrag zu einer Innovation, weil sie damit auf die neuen Entwicklungen bei den Produkten der Kunden reagieren müssen. "Wir müssen wirklich jeden Tag, bei jedem neuen Auftrag mehr oder weniger bei Null anfangen und uns einen Kopf machen, wie eine Lösung aussehen könnte." Innovationen seien damit die Grundlage des Geschäftsmodells, bei dem kein Auftrag dem anderen gleicht.

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Profitableres Ergebnis möglich

InnovationspreisHier finden Sie weitere Informationen zum Innovationspreis Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen.Modernisierung und Innovation seien Teil der Unternehmensphilosophie. Dazu gehörten auch jährliche Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Mitunter entstehen dabei auch besonders zukunftsweisende Produkte: Mit seiner Innovation "Aktiver kraftsensitiver Werkstückträger" (AWT) gewann das Maschinenbauunternehmen den Innovationspreis Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen. Der AWT ist in einer Forschungskooperation mit der MSF-Vathauer Antriebstechnik GmbH & Co KG aus Detmold, der Universität Paderborn und dem Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik entstanden. Das Besondere am AWT: Er passt sich selbstständig individuellen Produkteigenschaften wie Form, Gewicht und Steifigkeit an und spart so Zeit und Kosten ein. Die Basis ist eine energieeffiziente Kraft-Weg-Regelung, die die automatische Rekonfiguration ermöglicht.

Geforscht wurde im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand des Bundeswirtschaftsministeriums. Nach Erhalt des entsprechenden Förderbescheids dauerte die Entwicklung der Erfindung zwei Jahre – von der ersten Ideensammlung und Anforderungsanalyse über eine Teilprototypenentwicklung und die Anfertigung eines funktionierenden Prototypens mit anschließender Test- und Optimierungsphase. Dazu gehört auch der ständige Dialog mit dem Kunden beziehungsweise praktischen Anwender des Werkstückträgers, dessen Bedürfnisse ja im Mittelpunkt stehen müssen. "Mit einer solchen Innovation können wir uns im Idealfall ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten, mit dem wir uns von unseren Wettbewerbern absetzen können", sagt Gockel. "Ich glaube, das ist es, was Innovation ausmacht. So können wir zumindest einen Teil des Umsatzes aus der besonderen Eigenschaft generieren und damit auch ein profitableres Ergebnis erzielen."

InnovationspreisBetriebe, die bei einer Kammer in Nordrhein-Westfalen in der Handwerksrolle eingetragen sind, können sich noch bis zum 16. Juli für den Innovationspreis Handwerk des Landes NRW bewerben. Gesucht werden Unternehmen, die technologische Neuerungen einführen und umsetzen oder innovative Verfahren und Lösungsstrategien entwickeln. Das können Produkte oder Dienstleistungen mit neuen oder deutlich verbesserten Eigenschaften sein, verbesserte Produktions- oder Vertriebsmethoden, aber auch neue Organisationsmethoden.Der Preis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen und ist mit je 10.000 Euro in zwei Kategorien dotiert. Er wird vergeben an einen Betrieb mit weniger als zehn Beschäftigten sowie an ein Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitern. Die Teilnahmebedingungen und die Bewerbungsbögen stehen online auf der Website des WHKT zur Verfügung.

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Text: / handwerksblatt.de

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