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Krankenstand bleibt auf hohem Niveau

Betriebsführung

Krankmeldungen bleiben in Deutschland auf einem Höchststand. Das zeigt der Fehlzeiten-Report der AOK. Beschäftigte sind 2024 im Schnitt 2,3-mal krankheitsbedingt ausgefallen. Sechs Krankheitsarten dominieren.

Die Erkältungssaison ist schon im vollem Gang. Laut Robert-Koch-Institut war Anfang Oktober jeder elfte Deutsche erkältet. Dazu passt der aktuelle Fehlzeitenreport der AOK, wonach der Krankenstand der Beschäftigten in Deutschland 2024 und voraussichtlich auch 2025 auf anhaltend hohem Niveau liegt. Jeder bei der AOK versicherte Beschäftigte ist 2024 im Schnitt 2,3-mal krankheitsbedingt ausgefallen. Mit 228 AU-Fällen je 100 Mitglieder ist bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2023 von 225 Fällen je 100 Mitglieder noch einmal übertroffen worden.

Die AOK erwartet, dass das in diesem Jahr ähnlich aussehen wird. Atemwegserkrankungen erreichten im Februar 2025 einen neuen Höchststand und haben sich seit April 2025 auf einem etwas niedrigeren Niveau eingependelt als in den Vergleichsmonaten des Jahres 2024. "Die Gesamt-Bilanz des Jahres 2025 wird vermutlich aber ähnlich hoch ausfallen wir im Vorjahr", so die Prognose von WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder. WIdO ist das Wissenschaftliche Institut der AOK. Das habe vor allem mit den wellenförmig verlaufenden Viruserkrankungen zu tun, sagt Schröder. "Erkältungs- und Grippewellen sowie Corona-Infektionen haben bereits seit September 2025 zugenommen und werden das AU-Geschehen bis zum Ende des Jahres bestimmen." 

Sechs Krankheitsarten dominieren. Im Jahr 2024 gingen 

  • 19,8 % der Fehlzeiten auf Muskel- und Skelett-Erkrankungen und
  • 15,1 % auf Atemwegserkrankungen zurück,
  • danach folgten psychische Erkrankungen (12,5 %),
  • Verletzungen (9,3 %) sowie
  • Erkrankungen des Kreislaufsystems (4,5 %)
  • und der Verdauungsorgane (3,9 %). 

Psychische Krankheiten nehmen seit zehn Jahren stark zu

Außerdem wachse die Zahl psychisch bedingter AU-Fälle stetig. "In den letzten zehn Jahren sind die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen um 43 Prozent gestiegen", so Schröder. Sie seien im Vergleich zu anderen Erkrankungsarten mit langen Ausfallzeiten von durchschnittlich 28,5 Tagen pro Erkrankungsfall verbunden und damit ebenfalls ein "langfristiger Treiber" für die Gesamt-Krankenstände.

Ein weiterer Einflussfaktor für die hohen Krankenstände sei wohl auch die Einführung der elektronischen Krankmeldung, die zu einer vollständigeren Erfassung der Fehlzeiten geführt habe. 

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Quelle: AOK

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Text: / handwerksblatt.de

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