"Während der Tiefbau von nachhaltigen Investitionen in die Energie- und Verkehrsinfrastruktur profitiert, belastet die schwache gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland besonders den Hochbau", erklärt Felix Pakleppa.

"Während der Tiefbau von nachhaltigen Investitionen in die Energie- und Verkehrsinfrastruktur profitiert, belastet die schwache gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland besonders den Hochbau", erklärt Felix Pakleppa. (Foto: © alekss/123RF.com)

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Bauhauptgewerbe: Wohnungsbaunachfrage weiter schwach

Handwerkspolitik

Im Bauhauptgewerbe gibt es eine zweigeteilte Konjunkturentwicklung. Beim Tiefbau ist ein Aufwärtstrend erkennbar, während die Nachfrage im Wohnungsbau weiterhin stagniert.

Die Konjunktur im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten zeigt ein differenziertes Bild: Während die Nachfrage im Tiefbau langsam anzieht, bleibt die Situation im Wohnungsbau schwierig. "Während der Tiefbau von nachhaltigen Investitionen in die Energie- und Verkehrsinfrastruktur profitiert, belastet die schwache gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland besonders den Hochbau", erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB).

Im Hochbau zeige sich zwar eine Stabilisierung der Wohnungsbaunachfrage, eine Trendwende sei das aber noch nicht. Denn das Auftragsvolumen liege real, also unter Beachtung der Preisentwicklung, immer noch mehr als 25 Prozent unter dem Stand von 2022. Pakleppa: "Zudem geben die aktuellen Genehmigungszahlen keinen Anlass zur Hoffnung auf eine nachhaltige Belebung. Besonders im so wichtigen Segment des Mietwohnungsbaus, bei den Mehrfamilienhäusern, kommen wir aus dem Tal nicht heraus."

ZDB fordert neues EH 55-Plus-Programm

Die Bundesregierung müsse die im Koalitionsvertrag vereinbarten Maßnahmen für den Bausektor entschlossen umzusetzen. "Die Bundesregierung steht weiter in der Verantwortung, ihre richtigen und wichtigen Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag entschlossen umzusetzen. Unser Appell bleibt: Damit wieder mehr Menschen bauen können, braucht es jetzt ein neues EH 55-Plus-Programm – eine Förderung, die den Effizienzhausstandard 55 mit einer 100 Prozent regenerativen Heizlösung kombiniert, etwa Wärmepumpe, Pelletheizung oder Fernwärme."

Die schwache Wirtschaftslage habe spürbare Folgen auf die Nachfrage nach Wirtschaftsbauten aus. Hier lagen die Auftragseingänge bis Juni dieses Jahres nur knapp über dem bereits schwachen Vorjahresniveau. Der im Juli in Kraft getretene Investitionsbooster habe noch keine Belebung gebracht. Zudem bremsten strukturelle Probleme und Wettbewerbsnachteile die deutschen Unternehmen weiter aus. Bis Mitte des Jahres im Tiefbau lagen die Auftragseingänge um deutlich über dem Vorjahreswert und setzten damit ihren Aufwärtstrend fort. "Besonders stark trugen dazu Projekte im Ausbau der Energieinfrastruktur und im Schienenbau bei", sagt Pakleppa.

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Rückgänge im Straßenbau

Im Straßenbau ging die Zahl der Aufträge dagegen leicht zurück. Auftragsstopps bei der Autobahn GmbH und die angespannte Finanzlage vieler Kommunen haben laut ZDB die Nachfrage ausgebremst. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr rund 51 Milliarden Euro, und damit ein leichtes Plus, von den Unternehmen umgesetzt. Der Hochbau bleibt dabei auf dem Vorjahresniveau, der Tiefbau konnte zulegen und der Wohnungsbau verzeichnete wie auch der Straßenbau einen Rückgang.

Quelle: ZDB

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Text: / handwerksblatt.de

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