Maler- und Lackiererbetriebe erzielen 58,4 Prozent ihres Umsatzes im Innenbereich.

Maler- und Lackiererbetriebe erzielen 58,4 Prozent ihres Umsatzes im Innenbereich. (Foto: © kasto/123RF.com)

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Umfrage: Malerbetriebe trotzen Baukrise

Betriebsführung

Konjunkturumfrage: Die aktuelle Baukrise trifft Malerbetriebe weniger stark. Lesen Sie die aktuellen Fakten und Prognosen zur Branchenentwicklung im Maler- und Lackiererhandwerk.

Höhere Baukosten, Lieferkettenprobleme, Fachkräftemangel und wirtschaftliche Unsicherheiten belasten das Bauhauptgewerbe und betreffen auch Maler- und Lackierbetriebe in Deutschland. Allerdings sind die prognostizierten Umsatzeinbrüche bisher weniger stark als im Baugewerbe.

Dies zeigt die jährliche Konjunkturbefragung des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, die zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa durchgeführt wird.

Umsatzerwartungen im Maler- und Lackiererhandwerk

Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Anzahl der Betriebe, die eine negative Umsatzentwicklung erwarten, nur um fünf Prozentpunkte. Über ein Drittel der befragten knapp 1.000 Betriebe rechnet mit ähnlichen Umsätzen wie 2023. Der Auftragsvorlauf sinkt im Durchschnitt zwar leicht von 11,7 auf 11,4 Wochen. Besonders kleine und mittlere Betriebe bleiben stabil, da 84 Prozent ihrer Umsätze aus Sanierungen stammen und private Auftraggeber dominieren.

Das Maler- und Lackiererhandwerk zeigt sich im Leistungsportfolio noch stabil. Den Großteil ihres Umsatzes erzielen die Betriebe im Innenbereich. 58,4 Prozent entfallen auf Dekotechniken, Tapezier-, Putz- und Stuck-Arbeiten sowie Bodenbeläge. Leistungen im Außenbereich, wie Fassadenbeschichtungen, stehen an zweiter Stelle und machen über 26 Prozent des Umsatzes aus. Der Umsatzanteil von Wärmedämmung bleibt mit 6,4 Prozent nahezu unverändert und hinter den Erwartungen zurück, trotz der Diskussionen über Investitionen in neue Gebäudetechnik.

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Baukonjunktur: Malerhandwerk von Unsicherheiten bedroht

"Unser Maler- und Lackiererhandwerk ist extrem breit aufgestellt – das reicht von der Bodenbeschichtung bis hin zur Kirchenmalerei. Davon können wir aktuell noch profitieren", erklärt Mathias Bucksteeg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz. "Wenn sich die Baukonjunktur aber nicht bald erholt, werden wir ebenfalls betroffen sein. Bereits heute können wir erste Negativentwicklungen bei Betrieben erkennen, die stärker im Neubau aktiv sind."

Laut Konjunkturbefragung erzielen Großbetriebe mit mehr als 20 Beschäftigten in diesem Jahr rund ein Viertel ihres Umsatzes im Neubaubereich, während dieser Anteil im Vorjahr noch bei fast 30 Prozent lag. Diese Verschiebung hin zu Sanierungstätigkeiten zeigt sich auch im Auftragsvorlauf. Der Anteil kurzfristiger Aufträge mit einem Vorlauf von bis zu vier Wochen ist innerhalb eines Jahres von drei Prozent auf neun Prozent gestiegen. Die zunehmende Unsicherheit führt zu Zurückhaltung bei Neueinstellungen. Der Anteil der Großbetriebe, die offene Stellen besetzen möchten, sinkt um 13 Prozentpunkte auf 65 Prozent.

Quelle: BV Farbe

HintergrundIn der jährlichen Konjunkturbefragung des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz und der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Fachberatungs- und Informationsstelle (FIS) befragt das Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa seit 2020 die organisierten Maler- und Lackierbetriebe in Deutschland zu aktuellen Einschätzungen, Eckdaten und Trends zur wirtschaftlichen Lage. Diese Befragung liefert ein Stimmungsbild der Branche. 

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Text: / handwerksblatt.de

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