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HWK Münster | Oktober 2025
Erfolgsgeschichten: Großer Preis des Mittelstands
Drei Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk Münster haben es beim bundesweiten Großen Preis des Mittelstands 2025 in die Spitzenränge geschafft.
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Oktober 2025
Sinkende Preise für Mobilfunktarife, Verbesserung der Inklusivleistungen und neue flexible Freiheiten durch «Unlimited on Demand«-Tarife. worauf sollten Betriebe beim Vertragsabschluss achten?
Der Mobilfunkmarkt in Deutschland befindet sich in einer Phase des Umbruchs: Noch vor wenigen Jahren mussten Betriebe für Business-Verträge mit hohem Datenvolumen Premium-Preise zahlen. Heute sind umfangreiche Leistungspakete fast überall Standard – auch bei günstigen Anbietern. Inzwischen dürfen sogar Mobilfunk-Discounter die 5G-Netze nutzen, was die Netzbetreiber preislich unter Druck setzt.
Beim Abschluss eines neuen Tarifs sollten Handwerksbetriebe deshalb darauf achten, dass ein Zugang zum 5G-Netz enthalten ist. Denn wer auf Baustellen arbeitet oder unterwegs auf Daten angewiesen ist, profitiert so vor allem in städtischen Gebieten von einer höheren Geschwindigkeit und Stabilität. Baupläne, Fotos oder Videos lassen sich so ohne Verzögerung teilen, Cloud-Services ohne Wartezeiten nutzen.
Zum Standard bei den meisten Tarifen gehören mittlerweile auch Telefonie- und SMS-Flatrates in alle deutschen Netze. Nur bei der Datenübertragung gibt es noch Unterschiede. Einige Anbieter begrenzen die Downloadraten auf 50 Mbit/s, bei anderen sind 500 Mbit/s möglich. Ob man die höchste Geschwindigkeit benötigt, hängt vom eigenen Nutzungsverhalten ab: Wer viele und große Dateien überträgt, spart Zeit. Wer nur Mails schreibt, Messenger nutzt und Informationen im Internet recherchiert, wird hingegen keinen Vorteil spüren. Außerdem sollten Betriebe beachten, dass viele Tarife mit "bis zu"-Angaben werben, die in der Praxis nur selten erreicht werden. Entscheidend ist deshalb, ob die Geschwindigkeit unter realen Bedingungen – etwa auf Baustellen oder in Fahrzeugen – ausreicht, um Videotelefonie und Cloud-Services zu nutzen.
Unbegrenzte Tarife wirken vor allem für Betriebe mit hohem Datenbedarf wie die ideale Lösung: Videotelefonie und Datenübertragung sind ohne Sorgen nutzbar. Allerdings liegen diese Tarife preislich meist über klassischen Volumenmodellen. Manche Betriebe zahlen so für Leistungen, die sie gar nicht ausschöpfen – denn oft würde ein günstiger Volumentarif völlig ausreichen. Der Grundbedarf pro Mitarbeiter liegt, abhängig von Gewerk und Arbeitsweise, im Durchschnitt bei fünf bis 15 GB monatlich. Kommen Apps für die Baustelle, Cloud-Speicher und Videoanrufe hinzu, ist ein Tarif mit 20 bis 40 GB pro Monat meist eine solide Basis. Um ganz sicherzugehen, sollten Betriebe die monatlich übertragenen Daten eine Zeitlang protokollieren, um beim nächsten Tarifwechsel einen optimalen Vertrag zu finden.
Eine interessante Alternative stellen die neuen "Unlimited Business on Demand"-Tarife dar, wie sie 1&1 oder O2 anbieten. Dabei wird zunächst ein festes Datenvolumen bereitgestellt, das bei Bedarf kostenfrei und beliebig oft um ein oder 2 GB erhöht werden kann. Für Betriebe, die nur in bestimmten Projektphasen hohe Datenmengen benötigen, ist dies eine flexible Lösung mit Kostensicherheit. Allerdings ist die Aktivierung zusätzlicher Volumenpakete per App oder SMS umständlich – zum Beispiel, wenn das Limit auf dem Weg zum Kunden erreicht wird, während das Navigationsgerät auf Daten angewiesen ist. Mitarbeiter mit dauerhaft hohem Datenverbrauch fahren deshalb mit klassischen Unlimited-Tarifen besser und sicherer.
Auch die Kündigungsfrist kann eine wichtige Rolle spielen: Langfristige Verträge sind günstiger, bieten aber keine Flexibilität. Monatlich kündbare Verträge ermöglichen hingegen eine schnelle Reaktion auf Preisänderungen am Markt. Ein weiteres wichtiges Kriterium für Betriebe in ländlichen Gebieten ist die Netzabdeckung, während Betriebe mit grenznahen Einsätzen und internationalen Projekten einen Tarif mit flexiblen Roaming-Optionen wählen sollten. Wichtige Mehrwerte bieten auch spezielle Sicherheits- und Serviceleistungen, wie Austauschprogramme bei Defekten, Sammelrechnungen oder spezielle Business-Hotlines.
Handwerksbetriebe, die ältere Verträge nutzen, sollten die neu verfügbaren Tarife aufmerksam prüfen. Denn in vielen Fällen lassen sich durch einen Wechsel nicht nur Kosten sparen, sondern auch die digitale Leistungsfähigkeit steigern: Schnellere Netze, größere Datenpakete und zusätzliche Business-Funktionen sind heute zu deutlich attraktiveren Bedingungen verfügbar. Wer rechtzeitig handelt, verschafft dem eigenen Betrieb so nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch eine produktivere und zukunftssichere Arbeitsbasis.
Checkliste: Der optimale MobilfunkTarif1. Welche Mitarbeiter benötigen nur Telefonie, wer braucht flexibles, wer ständig viel Datenvolumen?
2. Wie viele SIM-Karten werden insgesamt benötigt? Mit welchen Inklusiv-Leistungen?
3. Wie gut ist die Netzabdeckung am Firmensitz, auf Baustellen und in ländlichen Gebieten? Steht 5G zur Verfügung?
4. Gibt es offizielle Netztests oder Abde1.
5. Werden Mengenrabatte beim Abschluss mehrerer Verträge angeboten?
6. Ist Flexibilität bei Preisänderungen am Markt wichtig und sind somit monatlich kündbare Tarife gewünscht?
7. Reicht das Datenvolumen für Baustellendokumentation, Cloud-Zugriff und Messenger-Dienste (Richtwert: zirka 5 bis 40 GB pro Mitarbeiter, je nach Gewerk und Arbeitsweise)?
8. Werden Multi-SIMs oder eSIMs für Tablets und andere Zweitgeräte angeboten?
9. Gibt es einen schnellen Austauschservice für defekte Geräte?
10. Werden Sicherheitslösungen wie Mobile Device Management (MDM), Virenschutz oder verschlüsselte Kommunikation bereitgestellt?
11. Bestehen Testmöglichkeiten, z. B. über Test-SIMs? Gibt es ein 30-tägiges Rückgaberecht?
12. Welche Mehrwerte bieten die Business-Tarife des Anbieters?
13. Welche EU-Roaming-Regelungen und internationalen Optionen gelten für grenznahe oder internationale Einsätze?
14. Gibt es eine Business-Hotline? Wie zuverlässig und schnell reagiert der Support im Falle von Ausfällen und Problemen
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