"Wir haben zum Vorjahr einen Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohngebäude von 41.155 Wohneinheiten zu verzeichnen, ein Rückgang um mehr als 30 Prozent", sagt Felix Pakleppa.

"Wir haben zum Vorjahr einen Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohngebäude von 41.155 Wohneinheiten zu verzeichnen, ein Rückgang um mehr als 30 Prozent", sagt Felix Pakleppa. (Foto: © khunaspix/123RF.com)

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Handwerkspolitik

Das Statistische Bundesamt meldet weiter zurückgehende Auftragseingänge im Wohnungsbau. Diese Entwicklung sei ein Weckruf an die Politik, sagt der ZDB. Sie müsse nun positive Signale setzen.

Die Auftragseingänge im Wohnungsbau gehen weiter zurück. Das meldet das Statistische Bundesamt. "Leider ist keine Trendwende bei der Nachfrage im Wohnungsbau erkennbar. Wir haben zum Vorjahr einen Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohngebäude von 41.155 Wohneinheiten zu verzeichnen, ein Rückgang um mehr als 30 Prozent", sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Bei den Auftragseingängen im Wohnungsbau beträgt der Rückgang ebenfalls ein Drittel.

Auch in den nächsten Monaten sei keine Besserung in Sicht. "Hohe Bauzinsen, anhaltende Inflation und sinkende Förderbudgets verengen den finanziellen Handlungsspielraum potenzieller Bauherren und Investoren. Noch zehren wir von den Auftragsbeständen der Vorjahre." Ein Drittel der Unternehmen berichte aber im Wohnungsbau schon jetzt über Auftragsmangel. Da wachse ein "enormer Druck, den Beschäftigungsstand zu halten". Ohne Maßnahmen der Politik ließe sich das Wohnungsbauziel von 400.000 Wohneinheiten jährlich nicht umsetzen.

Weniger neue Ausbildungsverträge

Felix Pakleppa Foto: © ZDBFelix Pakleppa Foto: © ZDB

Das wirke sich bereits jetzt auf die Ausbildungszahlen aus. Im ersten Halbjahr 2023 wurden 13.172 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das sind 8,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Pakleppa: "Nach sechs Jahren in Folge, in denen die Unternehmen ihre Ausbildungszahlen steigern konnten, sehen wir seit über einem halben Jahr einen Rückgang bei den Neueinstellungen. Das liegt vor allem an der negativen Auftragsentwicklung im Hochbausektor."

In dieser Situation setzten die Betriebe alles daran, ihr Personal zu halten. Aber Neueinstellungen seien in der aktuellen Situation sehr schwierig. "Diese Entwicklung ist ein Weckruf an die Politik. Ein positives Signal an Häuslebauer, Investoren und die Bauwirtschaft ist jetzt so wichtig wie lange nicht mehr: beispielsweise eine höhere Darlehensgewährung und höhere Zinsstütze durch die KfW-Bank, ein reduzierter Mehrwertsteuersatz oder die Möglichkeit schaffen, dass die Länder die Grunderwerbssteuer bis auf Null reduzieren können.

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"Es muss etwas geschehen"

"Aber auch die energetisch ambitionierten Anforderungen und die entsprechende Förderung müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, sonst fehlen uns morgen die Fachkräfte für die anstehenden Bauaufgaben. Bund und Länder stehen eine Reihe von Instrumenten zur Verfügung. Es muss was geschehen für den Wohnungsbau", fordert Pakleppa.

Quelle: ZDB

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Text: / handwerksblatt.de

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