Arbeiten im Homeoffice sollte, wo das möglich ist, in Zeiten von Corona vom Führungspersonal angeordnet werden.

Arbeiten im Homeoffice sollte, wo das möglich ist, in Zeiten von Corona vom Führungspersonal angeordnet werden. (Foto: © olegdudko/123RF.com)

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Gute Führung in Krisenzeiten ist wichtig

Gerade in einer der kritischen Phase einer Pandemie sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als Führungskräfte besonders gefordert.

In Zeiten der Krise gilt es, Stärke zu zeigen und den Beschäftigten das Gefühl zu geben, dass im eigenen Unternehmen alles erdenklich Notwendige dafür getan wird, dass es betrieblich weitergeht, rät die Handwerkskammer Münster.

Aber was heißt eigentlich gute Führung? Was ist bei guter Führung in Krisenzeiten besonders wichtig? Bei allen Überlegungen spielt der wertschätzende Umgang untereinander eine ganz besondere Rolle. Schon seit einigen Jahren ist es Pflicht, sich mit den psychischen Belastungen und Gefährdungen der Menschen im eigenen Handwerksbetrieb zu befassen. Das ist grundsätzlich nicht neu, die Gefährdungsbeurteilung erhält aber in einer Krisensituation noch eine ganz andere Bedeutung.

Was ist gute Führung?

Die intensivere Nutzung von digitalen Technologien bis hin zum mobilen Arbeiten, teilweise auch im Homeoffice, scheint unumgänglich. Wo immer es aktuell möglich ist, schaffen auch handwerkliche Arbeitgeber die Voraussetzungen für digitale Arbeitsprozesse. Damit tragen auch die Betriebe des Handwerks zur Verlangsamung der Ausbreitung des Covid-19-Virus bei. 

  1. Um das erfolgreich umzusetzen, bedarf es in Punkto Führung allerdings noch so einiger Veränderungen in den Prozessabläufen und im Führungsdenken:
    Trotz verstärkter Nutzung digitaler Kommunikationsformen ist es wichtig, sich auch weiterhin die Zeit für persönliche Kommunikation unter Einhaltung aller Sicherheitsregeln zu nehmen. Chefs sollten ihren Beschäftigten das Gefühl von Zugehörigkeit in einem Team geben und gut zuhören, wenn von den Mitarbeitern eigene Ideen zur Aufrechterhaltung der Kommunikation eingebracht werden.
  2. Gegenseitiges Vertrauen ist von elementarer Bedeutung. Verstärkte Nutzung digitaler Kommunikationsformen setzt voraus, dass von der Führung besonders die Erfolge und Ergebnisse der beteiligten Beschäftigten gewürdigt werden.
  3. Den Beschäftigten wird eine Kultur von Offenheit und Flexibilität ermöglicht. Nur dann stellen sich unter den veränderten Rahmenbedingungen auch Erfolge ein.
  4. Effiziente Kommunikationsprozesse schaffen die notwendigen Grundlagen für die erfolgreiche Bewältigung sämtlicher Betriebsabläufe – und das nicht nur in Krisenzeiten. Der Arbeitgeber legt fest, wie die Kommunikation in den internen und externen Betriebsprozessen zu erfolgen hat. Sachliche Informationen und zielgerichtete Anweisungen schaffen Klarheit.

Arbeitgeber ist Vorbild und Umsetzer

Die Bedeutung einer guten Arbeits- und Gesundheitsschutzorganisation kann von der Führungsebene gar nicht hoch genug gehängt werden. Der Arbeitgeber ist Vorbild und Umsetzer in einer Person. Gerade in gesundheitlichen Krisenzeiten ist es besonders wichtig, alle wichtigen Ansprechpartner des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu beteiligen. Unterstützung leisten Betriebsärzte, aber auch die Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Über die zuständige Berufsgenossenschaft ist zudem Führungswissen zum Schutz der Gesundheit ihrer Beschäftigten erhältlich. Arbeitgeber haben die besondere Pflicht, auf hygienisches Verhalten am Arbeitsplatz zu achten. Diese Aspekte sollten immer im Blick behalten werden.

  1. Geeignete Waschmöglichkeiten für die Hände sind vorhanden (Einmal-Handtücher, Waschlotion oder Seife und Desinfektionsmittel gelten als Mindestausstattung)
  2. Die Beschäftigten werden in Punkto hygienischen Verhaltens unterweisen (Grafiken und Aushänge verdeutlichen zusätzlich).
  3. Es ist schriftlich festgelegt, welche Prozesse ablaufen, wenn Beschäftigte vor, während und nach der Arbeit Krankheitssymptome aufweisen.
  4. Die Führungskraft lebt das hygienisches Verhalten im Betrieb vor. Direkte Handkontakte werden vermieden, regelmäßiges Händewaschen wird eingehalten, unbewusstes Berühren von Augen, Mund und Nase ist ausgeschlossen, ein Abstand zu anderen Menschen von mindestens 1,5 Metern ist eingehalten, die Husten- und Niesetikette wird beherrscht.

Frische Luft tut immer gut, nicht nur beim Spaziergang an der frischen Luft mit maximal einer weiteren Person, sondern auch am Arbeitsplatz. Lüften Sie Ihre Arbeitsbereiche etwa viermal täglich für eine Viertelstunde durch. Dann merkt man: Der Frühling steht tatsächlich vor der Tür.

Thomas Melchert beantwortet Ihre Fragen Fragen zum Thema "Gute Führung in Krisenzeiten" beantwortet bei der Handwerkskammer Münster Thomas Melchert entweder per Telefon unter der Nummer 0251/5203123 oder per E-Mail unter thomas.melchert@hwk-muenster.de

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Text: / handwerksblatt.de

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