Die Handwerkskammer Münster wünscht sich eine hohe Impfquote, um die Corona-Pandemie endgültig einzudämmen.

Die Handwerkskammer Münster wünscht sich eine hohe Impfquote, um die Corona-Pandemie endgültig einzudämmen. (Foto: © Alexey Poprotsky/123RF.com)

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Handwerkskammer hofft auf hohe Impfquote

Die August-Umfrage der Handwerkskammer Münster zeigt: Es ist eine leichte Erholung der Betriebe von Corona-Auswirkungen zu verzeichnen.

Das Handwerk im Kammerbezirk Münster hat sich in den vergangenen vier Wochen von den Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie ein wenig erholt. Das ergibt die August-Umfrage der Handwerkskammer Münster, an der 455 Unternehmen teilnahmen.Die Handwerkskammer Münster appelliert an die Impfbereitschaft. "Wir hoffen auf eine hohe Impfquote in Handwerksbetrieben, bei Inhabern, Mitarbeitern und Auszubildenden. Impfen bedeutet Solidarität und trägt entscheidend dazu bei, dass wir bald wieder normal arbeiten können", betont Präsident Hans Hund. Er setzt auf einen erleichterten Zugang und mehr Anreize zum Impfen. Die Impfentscheidung solle weiterhin jedem persönlich überlassen bleiben. Wenn aber jedem eine Chance auf den "Picks" unterbreitet worden sei und Mitte Oktober Bürgertests generell kostenpflichtig würden, könne man auch von Unternehmen nicht verlangen, dass sie weiterhin die vollen Kosten regelmäßiger Tests trügen. Die bestehenden Unklarheiten beim Arbeitsschutz müssten rasch bereinigt werden, forderte Hund.

Der Corona-Effekt-Index der Handwerkskammer Münster für das Ausmaß der starken bis sehr starken Beeinträchtigung der Handwerksbetriebe durch das Virus sank Anfang August gegenüber Juli um 1,6 Prozentpunkte auf 18,4 Punkte. Er hat damit das Niveau des Vorjahres eingenommen. Alle Parameter, die in den Indikator einfließen, haben sich im Monatsvergleich etwas verbessert. Das größte Problem ist nahezu unverändert der erhöhte Organisations- und Verwaltungsaufwand für den Infektionsschutz. Dieser belastet 92 Prozent der befragten Betriebe.

Materialknappheit beeinträchtigt Betriebe

Über alle Branchen hinweg ist die Lieferfähigkeit des Handwerks mäßig beeinträchtigt, wobei es Branchenunterschiede gibt. Die Nahrungsmittelgewerbe sind am geringsten eingeschränkt, das Kraftfahrzeuggewerbe tendiert zu starken Einschränkungen. Die erschwerte Beschaffung von Material, Vorprodukten und Rohstoffen macht 88 Prozent der Befragten zu schaffen. Seit Juli bremsen fehlende Teile das Kraftfahrzeuggewerbe am massivsten aus. In dieser Branche klagen 94 Prozent der Betriebe über unterbrochene Lieferketten; fast die Hälfte ist stark bis sehr stark von einem Mangel an Zulieferprodukten betroffen. Auf dem Bau hat sich die Materialbeschaffung ganz leicht entspannt, dennoch berichtet noch jeder Dritte über starke Probleme. Ähnlich betroffen sind die Zuliefererbetriebe für die Industrie. Von einer nachlassenden Kundennachfrage berichten aktuell 69 Prozent der Betriebe. Damit hat sich die Auftragslage etwas entspannt. Nach wie vor spüren die personenbezogenen Dienstleister, die auf den direkten Kundenkontakt angewiesen sind, die meisten Nachfragerückgänge, gefolgt vom Kraftfahrzeuggewerbe. Die Betriebe insgesamt haben mit einer merklichen Anpassung des eigenen Angebots reagiert.

Die Personalverfügbarkeit hat sich am positivsten entwickelt. Probleme beim Personalbestand bestehen nur noch geringfügig. Kleinere Betriebe sind am meisten von Auftrags- und Umsatzrückgängen beeinträchtigt. Größere Betriebe verzeichnen besonders einen erhöhten Aufwand für Organisation, Angebotsanpassung und bei der Sicherung des Personalbestands.

 

Corona-Effekt-IndexMittlerweile hat sich der Corona-Effekt in den beiden Regionen des Kammerbezirks angeglichen: Der Index liegt im Münsterland bei 18,1 und in der Emscher-Lippe-Region bei 18,4 Prozentpunkten. Die Situation in den Kreisen und kreisfreien Städten: Kreis Borken (18,3), Kreis Coesfeld (17,2), Kreis Steinfurt (17,6), Kreis Warendorf (18,2), Kreis Recklinghausen (17,6), Bottrop (21,4), Gelsenkirchen (18,1), Münster (17,6).

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Text: / handwerksblatt.de

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