Bürokratiemelder nutzen!
Jeder Betrieb kann seine bürokratischen Belastungen beim Bürokratiemelder der Handwerkskammern Frankfurt (Oder) und Potsdam online beschreiben.
Studien belegen, dass einzelne Handwerksgewerke mittlerweile über 30 Prozent ihrer Arbeitszeit für bürokratische Tätigkeiten aufbringen müssen. Die dafür notwendigen Investitionen in Personal oder spezielle Software tun ein Übriges, um Handwerksbetriebe übermäßig zu belasten. Der Wildwuchs an Dokumentations- und Berichtspflichten erschwert auch die Suche nach Unternehmensnachfolgern oder die Gründung von neuen Handwerksbetrieben.
Bürokratieabbau im Handwerk: Dringendes Handeln nötig
Sowohl die Bundes- als auch die Landesregierung haben in ihren Koalitionsverträgen viele der Forderungen des Handwerks zum Bürokratieabbau übernommen. Konkret umgesetzt wurden diese Vorhaben allerdings noch nicht. Deshalb muss das Handwerk auch weiterhin den Druck auf die Politik in Sachen Bürokratieabbau hochhalten. Dazu bedarf es der Hilfe der Handwerksbetriebe im Land. Im 1. Quartal dieses Jahres führte die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) deshalb als erste der brandenburgischen Handwerkskammern den Online-Bürokratiemelder ein, die Handwerkskammer in Potsdam ist diesem Beispiel gefolgt.
Frank Ecker, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt (Oder), erklärt das Ziel des Bürokratiemelders: "Unsere Betriebe und unsere Kammern treibt seit geraumer Zeit die erhebliche Bürokratiebelastung um. Hier muss ein Gegentrend eingeleitet werden. Schon bei den zahlreichen Betriebsberatungen fragen wir unsere Betriebe, wo der Schuh in Sachen Bürokratiebelastung besonders drückt. Mit dem Online-Portal können Betriebe jederzeit konkrete Beispiele benennen und Vorschläge machen, wie Bürokratie reduziert und beseitigt werden könnte."
Handwerkerportal gegen Bürokratie: Ihre Erfahrungen zählen
Ihre negativen Erfahrungen können die Betriebe anonym oder mit einer Kontaktmöglichkeit für Rückfragen schildern. Handwerker können auf dem Portal die Häufigkeit des Problems, den benötigten Zeitaufwand, die Kostenbelastung, die verursachende Behörde und mögliche Lösungsvorschläge benennen.
Frank Ecker: "Im Moment wird das Portal noch etwas zögerlich genutzt. Mein Appell an die Handwerkerinnen und Handwerker lautet daher: Bringt Euch ein. Denn nur wenn wir viele und vor allem konkrete Beispiele benennen, können wir das gegenüber der Politik spiegeln und dann auch für Abhilfe sorgen." Den Austausch mit der neuen Landesregierung bezeichnet Hauptgeschäftsführer Frank Ecker als "konstruktiv und gut": "Bereits die letzte Landesregierung hat den von uns geforderten Sonderausschuss zum Bürokratieabbau auf den Weg gebracht. Die neue Koalition hat den Ausschuss im Landtag eingesetzt, und er hat inzwischen bereits vier Mal getagt. Wir haben im Rahmen dieser Sitzungen konkrete Punkte und Forderungen eingebracht, und wir haben den Eindruck, dass die Politik erkannt hat, dass die Betriebe wirksam von Bürokratie entlastet werden müssen."
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
Text:
Karsten Hintzmann /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben