Gefährliche Abstürze
40 Prozent aller tödlichen Unfälle im Baugewerbe sind das Resultat eines Sturzes. Damit bilden Abstürze die höchste Gefahr für einen Unfalltod in der Branche.
92.500 Absturzunfälle registrierte die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) allein zwischen 2007 und 2016. Davon endeten 341 Unfälle tödlich. 2016 gab es laut BG Bau mehr als 8.000 Absturzunfälle mit 29 Todesopfern. Mit insgesamt 40 Prozent aller tödlichen Unfälle liegen Abstürze an der Spitze.
Selbst wenn ein Absturz nicht tödlich endet, verletzen sich die Betroffenen der Berufsgenossenschaft zufolge häufig schwer, was sogar bis zur Erwerbsunfähigkeit führen kann. Am häufigsten stürzen Beschäftige von Leitern oder Gerüsten, viele auch von Dächern oder Treppen. Prävention tut laut BG Bau Not.
Gefährdungsbeurteilung ist Vorschrift
Zu Beginn und noch bevor die Arbeit aufgenommen wird steht jeweils eine Gefährdungsbeurteilung, die mögliche Risiken einer Baustelle in etwa umfasst. Nach Arbeitsschutzgesetz und der Technischen Regel für Betriebssicherheit (TRBS2121/2007) sind kollektive Maßnahmen, wie Absperrungen und Abdeckungen, Seitenschutz, Laufbrücken, Fanggerüste, Schutznetze und Hubarbeitsbühnen, vorrangig gegenüber individuellen Maßnahmen, wie persönlicher Schutzausrüstung, zu der etwa ein Auffanggurt mit tragfähigen Anschlagpunkten gehört.
Die BG Bau weist zudem darauf hin, dass Bauherren den Unternehmern genaue planerische und organisatorische Vorgaben zum Bauvorhaben geben sollten. Diese müssten auch Angaben über Risiken, wie nicht belastbare Decken- und Dachflächen, enthalten. Auf dieser Grundlage könnten Betriebe die Arbeitsabläufe und Arbeitsmittel planen und ihre Beschäftigten unterweisen.
Kampagne zur Prävention von Unfällen
Da auch das Verhalten des einzelnen Beschäftigten eine zentrale Rolle bei Arbeitsschutz und Prävention spielt, hat die BG Bau eine Kampagne gestartet, die Tipps zu einem sicheren Verhalten auf der Baustelle gibt. Mehr Informationen zum Thema gibt es auf der Website der BG Bau sowie auf der Kampagnen-Website.
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
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